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 Backen mit Freude
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 Herkunft Brotnamen 25.09.2001 (15:10 Uhr) Udo B
Hi an alle,

durch den Unterricht meiner Tochter bin darauf gekommen im web nachzuschauen, ob es Informationen gibt, woher die einzelnen Brotnamen kommen. Tja, ausser wirklich lecker klingende Rezepte habe ich diesbezüglich nichts gefunden. Weiss jemand von Euch wo ich diese Infos bekomme ? (interessiert mich auch brennend warum das Berliner eigentlich Berliner heisst)? Danke schon jetzt für Eure Antworten. Gruß Udo
 Re: Herkunft Gebäcknamen 27.09.2001 (22:06 Uhr) Markus
Warum heißt der Berliner, Berliner???

Die bekannten, in heißem Fett gebackenen, mit Marmelade gefüllten Hefeteigbällchen heißen überall Berliner. Sogar in Portugal werden sie als »bolas do Berlim« (Berliner Bällchen) verkauft. Nur in Berlin ist das anders. Dort wird das Backwerk hartnäckig Pfannkuchen genannt.

Warum das so ist weis ich leider auch nicht!  :-(
Fest steht nur das die „Berliner Pfannkuchen“ wohl ursprünglich aus Berlin stammen!
„Berliner“ bezeichnet also die Herkunft, wohingegen „Pfannkuchen“ eine Kombination aus dem Herstellungsverfahren (Backen in einer Fettpfanne) und der Gebäckgattung (Kuchen) ist.

Ich habe, in meiner Lehrzeit, mit solchen Fragen meine Lehrer fast zur Verzweiflung gebracht  ;-)  und, aufgrund Deiner Frage, jetzt auch noch mal ein wenig im Internet und in meinen Fachbüchern geforscht!

Allgemein kann man sagen das die Namen auf die Herkunft und/oder die verwendeten Zutaten bzw. Backverfahren schließen lassen. Es gibt aber auch reine Phantasienamen (Sternbrot, Meisterbrot, Fitnessbrot, ...) die einfach nur eine gewisse Werbewirkung haben sollen.
Die Bezeichnung Land und/oder Rustikal findet man z.B. meistens bei sehr Herzhaften Gebäcken (Broten), die einen hohen Roggenanteil haben und kräftig gebacken wurden. Evtl. haben diese Gebäcke sogar mit Absicht einige Risse in der Kruste (Rustikal), obwohl dies eigentlich ein Brotfehler ist!  ;-)

Im folgendem zitiere ich einfach mal aus einem Fachbuch:
Herkunftsbezeichnungen:
Angabe des Ortes, Betriebs, Gebiets oder Landes, in dem ein Lebensmittel die für seine Wertschätzung entscheidende Gestaltung erfahren hat.
In vielen Fällen sind Ortsangaben in der Bezeichnung von Lebensmitteln jedoch zu Gattungsbezeichnungen geworden (Berliner Pfannkuchen, Kasseler Brot, Liegnitzer bomben, Westfälischer Pumpernickel).
Für einige Backwaren sind die Herkunftsbezeichnungen geschützt (Nürnberger Lebkuchen, Freiburger Brezeln, Friedrichsdorfer Zwieback).
Gattungsbezeichnungen mit Ortsangaben werden durch den Vorsatz „echt“ oder „original“ wieder zu Herkunftsbezeichnungen. Unzutreffende Herkunftsbezeichnungen gelten als irreführend, sind verboten und u.U. strafbar.
Gattungsbezeichnung:
Für mancherlei Lebensmittel entsprechend ihrer Zusammensetzung und Beschaffenheit übliche Bezeichnung, die, sofern sie geographische Begriffe enthält, nicht unbedingt auf die Herkunft der Ware schließen lässt. Bezeichnungen die als Gattungsbezeichnung gelten, sind in diversen Richtlinien aufgeführt.
Phantasiebezeichnungen:
Bezeichnungen für mancherlei Lebensmittel, aus der sich keine Schlüsse auf Zusammensetzung, Beschaffenheit und Herkunft ziehen lassen.

Das ganze ist also ziemlich kompliziert und ich hoffe, das ich Deine Frage hiermit, einigermaßen zufriedenstellend, beantwortet habe!

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

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